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Think sexpositive - Beziehung und Sexualität neu denken
17. Februar 2020
Sexuelle Orientierung und sexuelle Idenditäten werden vielfältiger
Sexuelle Orientierung und sexuelle Idenditäten werden vielfältiger

Sexpositiv ein neuer Begriff greift immer mehr Raum, wenn in Medien und in Szenen über Sexualität gesprochen wird.

Sexpositiv - was bedeutet das?

Wir haben uns gefragt, was hinter diesem Begriff steckt was und uns auf die Suche nach Antworten gemacht. Wir haben recherchiert und uns umgehört, mit Menschen gesprochen, die sich bereits seit einiger Zeit mit Sexpositivität auseinandersetzen und unterschiedliche Aspekten genauer beleuchten. Im Laufe unserer Forschung, haben wir immer mehr Einblick bekommen, den wir gerne teilen möchten. Die wichtigste Erkenntnis für uns ist, dass Sexpositivität eine umfassende Bewegung ist, die soziale, poltitische und philosophische Bereiche umfasst und auf das gesamte Leben eines Menschen einflussen nehmen kann.

Dieser Blogbeitrag ist der Beginn einer Serien, in der wir immer wieder einzelne Bereiche und Fragestellungen behandeln werden.

Die sexpositive Bewegung

Da der Begriff erst seit kurzem in der Diskussion über Sexualität und Beziehung auftaucht, gibt es keine allgemeine und endgültige Definition. Eine sexpositive Haltung geht aber grundlegend von Gleichwertigkeit und  Selbstbestimmung aller sexuellen Identitäten und Orientierungen aus.

bejahende, hedonistische und positive Haltung

Sie ist eine bejahende, hedonistische und positive Haltung gegenüber der eigenen Sexualität. Die Wertschätzung für sich selbst spiegelt sich auch in der Wertschätzung gegenüber sexuellen Lebens- und Beziehungsformen, die man vielleicht selber nicht lebt. 

Immer mehr Menschen –zumindest in der westlichen Welt – leben ihre Sexualität und ihre Beziehungen in größeren Freiheiten und mit variierenden Spielarten. In den letzten Jahren haben sich die Szenen (ideell) aber auch die Orte (materiell) immer mehr ausdifferenziert und wachsen von der Peripherie ins Zentrum.

Wir finden, dass diese Entwicklung sehr viele Aspekte mit sich bringt, die ein Wachstum und eine positive Veränderung des eigenen Spektrums in Bezug auf Sexualität und Beziehung beeinflussen. Denn die Vertreterinnen der einzelnen sexpositiven Szenen setzen sich nicht nur bewusst mit Intimität, Begehren, Lust und Erregung auseinander, sondern leben auch Gegenentwürfe zu tradierten Beziehungsformen.

Sexpositivität stärkt das persönliche Wachstum

Wir sind davon überzeugt, dass unsere Haltung zu Beziehung und Sexualität unsere gesamte Persönlichkeit beeinflusst. Eine Auseinandersetzung, wie wir leben und lieben und begehren, fördert unsere Entwicklung zu mehr Selbstliebe und zu einem zufriedenen Menschen.

Fragen zu Sexualität und Beziehung berühren die wesentlichen Teile unseres Menschseins. Die Haltung, die wir zu Sexualität haben, spiegelt unsere persönlichen Normen und Werte wider. Wie wir in Beziehung mit uns selbst gehen (können), so gehen wir auch in Beziehung zu anderen Menschen. Und letztendlich auch in Beziehung zur Welt.

Wachstum heißt Grenzen erkennen und erweitern. Wachstum heißt, offen sein für das Andere. Wachstum heißt also, Differenz nicht nur aushalten, sondern auch als Chance begreifen.

Je enger unsere Vorstellung von Sexualität ist, desto enger ist sie auch von der Welt. Eine sexpositive Haltung fordert uns heraus, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Bewusstheit zu schaffen, wo vorher Unbewusstes war.

Verantwortung für uns selbst öffnet uns gegenüber den anderen

Erst dann können wir Verantwortung für eigene Bedürfnisse übernehmen. Erst dann können wir uns in Selbstfürsorge üben und unserem eigenen (sexuellen) Wesen liebevoll und wertschätzend begegnen. Eine Grundvoraussetzung für persönliches Wachstum – nicht nur was Sexualität betrifft.

Vorschau

In den nächsten Wochen werden wir in unserem Blog über zwei wesentliche Eckpfeiler schreiben, die eine sexpositive Haltung auszeichnen:

  • Achtsamer und selbstbewusster Umgang mit dem eigenen Körper und den eigenen sexuellen Bedürfnissen 
  • Konsens herstellen: vom Erlauben, Geben und Empfangen in (sexuellen) Begegnungen
Wir haben das erste deutschsprachige Buch zum Thema Sexpositivität geschrieben

Unser Buch: "SEXPOSITIV - Intimität und Beziehung neu verhandelt"
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